Was ist der Integrationsrat – und warum ist er so wichtig?

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1 Juli 2025

Was ist der Integrationsrat – und warum ist er so wichtig?

In einer Stadt wie Köln, in der Menschen aus über 180 Nationen leben, ist Mitbestimmung kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Doch was ist der Integrationsrat eigentlich genau? Und warum lohnt es sich, für ihn zu kandidieren, zu wählen oder sich einfach dafür zu interessieren?

In diesem Beitrag erklären wir, was der Integrationsrat macht, wie er funktioniert und warum er ein unverzichtbarer Teil der Demokratie in einer vielfältigen Stadtgesellschaft ist.

Was ist der Integrationsrat?

Der Integrationsrat ist ein kommunales Gremium, das die Interessen von Menschen mit internationaler Familiengeschichte auf kommunaler Ebene vertritt. In vielen Städten – so auch in Köln – ist er eine Schnittstelle zwischen migrantischer Selbstvertretung und Stadtpolitik.

Der Integrationsrat besteht aus gewählten Vertreterinnen, die bei den Integrationsratswahlen direkt von Kölnerinnen mit internationaler Familiengeschichte gewählt werden, sowie aus Mitgliedern aus dem Stadtrat, die von den Ratsfraktionen entsendet werden und die Verbindung zur offiziellen Stadtpolitik herstellen.

Der Rat ist also ein Ort, an dem migrantische Stimmen gehört werden – institutionell, dauerhaft und verbindlich.

Welche Aufgaben hat der Integrationsrat?

Der Integrationsrat berät den Stadtrat, Ausschüsse und die Verwaltung in Fragen der Integration, Teilhabe und Chancengleichheit. Konkret bedeutet das:

  • Er bringt Anträge und Anfragen ein, um auf Probleme, Missstände oder Verbesserungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen.
  • Er begleitet kommunale Projekte, etwa im Bereich Bildung, Wohnen, Arbeit, Gesundheit, Antidiskriminierung oder Kultur.
  • Er setzt sich für die Teilhabe von Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte ein – unabhängig von Aufenthaltsstatus oder Herkunft.
  • Er macht öffentlichkeitswirksame Arbeit, um Themen sichtbar zu machen, die sonst untergehen würden.
  • Der Integrationsrat ist dabei kein Symbolgremium, sondern hat das Recht, aktiv mitzugestalten.

Wer darf wählen – und wer nicht?

Bei den Integrationsratswahlen dürfen alle Menschen mit internationaler Familiengeschichte wählen, sofern sie mindestens 16 Jahre alt und seit sechs Monaten in Köln gemeldet sind.

Viele Menschen, die sonst von politischen Wahlen ausgeschlossen sind, erhalten hier die Möglichkeit, ihre Stimme zu erheben – direkt, demokratisch und sichtbar.

Warum ist der Integrationsrat wichtig?

In einer Stadtgesellschaft, die von Vielfalt geprägt ist, reicht es nicht, über Integration zu sprechen – sie muss gestaltet werden. Der Integrationsrat ist dabei eines der wenigen politischen Gremien, in dem migrantische Perspektiven nicht nur Thema, sondern Ausgangspunkt sind.

  • Er ist wichtig, weil viele Entscheidungen in Köln Menschen mit internationaler Familiengeschichte betreffen – aber oft ohne sie getroffen werden.
  • Weil rassistische Diskriminierung, soziale Ungleichheit und politische Ausgrenzung konkrete Antworten brauchen.
  • Weil politische Teilhabe nicht an Papieren oder Pässen scheitern darf.
  • Mit dem Integrationsrat haben wir ein Instrument in der Hand, um strukturelle Ungleichheiten sichtbar zu machen – und zu verändern.

Fazit: Der Integrationsrat gehört uns allen

Der Integrationsrat ist kein Luxusprojekt – er ist gelebte Demokratie im Einwanderungsland Deutschland. Wer dort sitzt, kann Debatten prägen, Maßnahmen anstoßen und der Stadtgesellschaft ein anderes Gesicht geben.

Ob du wählen darfst oder nicht – du kannst den Integrationsrat unterstützen: durch Vernetzung, Engagement oder Sichtbarkeit. Denn Integration ist keine Einbahnstraße – sie ist ein Prozess, den wir gemeinsam gestalten.

Der Integrationshaus e.V. hat dazu ein Erklärvideo erstellt, und in verschiedene Sprachen übersetzt:

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