10. Wohnen

Unser Ziel ist, ausreichend Wohnraum für alle zu schaffen. Das heißt zuerst, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, neuen Wohnraum zu schaffen und vorhandenen Wohnraum in städtischer Hand massiv auszubauen. Niemand soll in prekären Lebensverhältnissen – auf der Straße, und schon gar nicht illegalisiert und menschenunwürdig – leben müssen. Wir setzen uns gegen Segregation, Abschottung und Gentrifizierung ein und fordern daher insbesondere für Neuankommende dezentrale Unterbringungsmöglichkeiten weiter auszubauen.

Wir sehen diese Aufgabe bei der Stadt und nicht bei dem freien Wohnungsmarkt, denn es ist offensichtlich, wie dieser dabei versagt hat, genug bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die Stadt Köln hat sich zwar auf den Weg gemacht diese Bedarfslage anzugehen, aber der Bedarf höher ist. Wir setzen uns dafür ein, dass dieses Angebot ausgeweitet wird. Wir orientieren uns am Wiener Beispiel. Bei ausreichend vorhandenem Wohnraum in städtischer Hand kann die Stadt ihre Aufgabe bedürfnisorientiert angehen und nach dem Prinzip housing first neu-angekommenen, wohnungslosen Menschen und Menschen in prekären Wohnsituationen zu Wohnungen verhelfen, um Wohn- und Obdachlosigkeit abzubauen. Dafür soll/sollen:

  • ein an Durchschnittseinkommen gebundener Mietendeckel eingeführt werden
  • die Stadt tritt selbst als Mieter und Vermieter auf und entzieht Immobilien somit dem privaten Immobilienmarkt um Immobilienspekulation entgegenzuwirken.
  • privates Vermieten unrentabel werden, bspw. durch eine Anhebung der Steuern auf Kapitalerträge durch Vermietung / Verpachtung
  • den städtischen Wohnraum an ein Quadratmeterpreis koppeln und gleichzeitig den Zugang zu bedarfsorientierten Zuschüssen (Wohngeld, Pflegegeld etc.) vereinfachen
  • andere Wohnstrukturen, wie Mehrfamilienhäuser, Mehrgenerationenhäuser, Studierendenwohnheime, Altersgerechtes Wohnen für Senioren-WGs gefördert werden
  • das Bauamt sorgt bei Neubauten für eine ausgewogene Mischung von Wohn-, Kultur-, Bildungsraum, Gewerbe- und Grünflächen. Um die Lebensräume heterogen zu gestalten und allen eine entsprechende Wohnqualität zu garantieren
  • Isolation von Einzelpersonen soll verringert bzw. vermieden werden. Gleichzeitig soll vorhandener Wohnraum generationsübergreifend (z.B. für Familien, Senioren-Erwachsene-Jugendliche-Kinder) nutzbar gemacht werden, da es hier Anknüpfungspunkte für Unterstützungsmöglichkeiten zur Alltagsbewältigung gibt (z.B. Einkaufen, Behördengänge, Übersetzung etc.)